Mietpreise haben in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr so stark zugelegt wie im vergangenen Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt ein Beratungsunternehmen aus der Immobilienwirtschaft bei einem Vergleich der durchschnittlichen Mieten für das zweite und dritte Quartal 2018. Dabei wiesen sie aber auf deutliche regionale Unterschiede hin. Weiterhin stellten die Experten fest, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach nur temporär sein wird und sich vor allem nicht auf die beliebten Ballungszentren bezieht. In Berlin betrugen die Steigerungen der Mieten bei Neuverträgen im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise sage und schreibe 7,2 Prozent. Ein deutlich über dem Durchschnitt liegender Wert. Lediglich in Köln, Hamburg und Düsseldorf blieben die Mieterhöhungen unter dem Durchschnitt bei den Metropolstädten. Laut dem Maklerverband IVD würden sogar die Mietpreise bei bestehenden Mietverhältnissen stagnieren. Laut den Experten zu Folge sind die aktuellen Entwicklungen ein erstes Signal, dass die Zeit des rasanten Wachstums der Mietpreise zu Ende gehen könnte.
Steigerung der Mietpreise bei Mieterwechsel und Neuvermietung
Traditionell steigen die Mieten in Deutschland bei Neuvertragsmieten schneller als bei bestehenden Mietverhältnissen, den sogenannten Bestandsmieten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Vermieter Mieterwechsel für Mieterhöhungen nutzen und Erstvermietungen nicht unter die Mietpreisbremse fallen. Im dritten Quartal 2018 jedoch war das Verhältnis umgekehrt. Im Schnitt zogen Bestandsmieten stärker an als die Mietpreise bei den Neuvertragsmieten. Weiterhin treibt die hohe Nachfrage für Einfamilienhäuser beziehungsweise Zweifamilienhäuser die Mietpreise ebenfalls hoch. Der Auslöser hierfür könnte eine mögliche Zinswende im Euro-Raum im Laufe des zweiten Halbjahres 2019 sein.
Weitere Steigerung der Mietpreise aufgrund verschiedener Marktentwicklungen
Aktuell sehen wir zum Teil stark schwankende Baugeldzinsen auf dem deutschen Markt, die auch durch Leitzinsänderungen in den USA beeinflusst werden. Diese Änderungen befeuern ebenfalls die Nachfrage und letztendlich die Erhöhung der künftigen Mietpreise. Im Zuge der Zinserhöhungen in Übersee erhöhten deutsche Anbieter für Immobilienfinanzierungen ebenfalls die eigenen Konditionen für langfristige Darlehen. Weitere Spekulationen über neue Zinserhöhungen könnten zu weiteren Erhöhungen der Zinsen hierzulande führen. Darüber hinaus fördert das kürzlich eingeführte Baukindergeld die Nachfrage weiterhin. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW genannt, meldete für den ersten Monat nach der Einführung ca.25.000 Anträge mit einer geförderten Summe in Höhe von ca. 500 Millionen Euro. Diese Zahlen seien deutlich. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Preise für Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser in Deutschland um 7,8 Prozent. Diese Preissteigerungen werden sich laut den Experten auch auf die künftigen Mietpreise niederschlagen.
BGG Immobilien Hamburg, 30.10.2018.