Die Mieten für Wohnungen und Häuser gehen in Deutschland immer weiter auseinander und steigen schneller als die Einkommen. Während man in einigen Regionen drastische Preisübertreibungen beobachten kann, geht man in anderen Gegenden sogar von fallenden Preisen aus. Dies sind zumindest die Prognosen für die kommenden Jahre laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30.03.2018. Dafür verantwortlich seien die unterschiedlichen Einkommen in den einzelnen Gebieten beziehungsweise die daraus resultierende Kaufkraft. Ein Vergleich der 10 wohlhabendsten Regionen in Deutschland hat ergeben, dass beispielsweise um München und um Frankfurt herum die Kaufkraft am höchsten ist. Hier liegen auch die Mieten für Wohnungen und Häuser am weitesten entfernt vom Bundesdurchschnitt. Das interessante daran ist, dass sich die Mieten in Gebieten mit einer hohen Kaufkraft darüber hinaus dynamischer entwickeln.
Mieten für Wohnungen und Häuser und Kaufkraft im Vergleich
Als Kaufkraft wird das verfügbare Einkommen bezeichnet, welches nach Abzug regelmäßiger Verpflichtungen bleibt. Laut diesem Vergleich hat der Landkreis Starnberg bei München mit 33.102 Euro je Einwohner die höchste Kaufkraft in Deutschland. Diese liegt damit bei zirka 144 Prozent des Bundesdurchschnittes laut der Gesellschaft für Konsumforschung. Die Mieten für Wohnungen und Häuser liegen am Starnberger See durchschnittlich bei 12,90 Euro je Quadratmeter. Dies entspricht 177 Prozent des deutschen Durchschnitts und ist damit wesentlich höher als bei der Kaufkraft. Begehrte Wohnlagen weisen deutschlandweit auf derartige Verhältnisse hin. Besonders deutlich wird dies in München. Hier liegt die Kaufkraft bei 135 Prozent des Bundesdurchschnitts. Die Mieten dagegen liegen bei sage und schreibe 234 Prozent. Unter diesen Voraussetzungen sind die Mieten im Hochtaunuskreis noch günstig zu bewerten. Hier liegen sie zwar mit 142 Prozent deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Im Gegensatz dazu haben die Bewohner aber auch mit 140 Prozent die zweithöchste Kaufkraft deutschlandweit.
Mieten für Wohnungen und Häuser steigen wohl weiter
Die Mieten für Wohnungen und Häuser werden wohl weiter steigen. Die Experten gehen davon aus, dass die Preissteigerungen bis 2030 anhalten werden. Die stärksten sollten demnach wohl weiterhin in Bayern zu beobachten sein. Aktuell zahlen die Bewohner der Stadt München die höchsten Mieten für Wohnungen und Häuser im Durchschnitt mit 17,10 Euro je Quadratmeter. Diesen Trend werden wir auch in anderen ohnehin schon teuren Großstädten beobachten können. Die Postbank prognostiziert in ihrem jährlich erscheinenden Wohnatlas weiterhin steigende Immobilienpreise, beispielsweise für München mit 1,5 Prozent. In Frankfurt schätzt sie den Wert auf 0,7 Prozent, in Hamburg auf 1,0 Prozent und in Berlin auf 0,5 Prozent. Diese Zahlen spiegeln die jährlichen und inflationsbereinigten Preissteigerungen für Wohnungen und Häuser bis zum Jahr 2030 wieder.
Sinkende Mieten für Wohnungen und Häuser
Im Gegensatz zu den Steigerungen sollten wir künftig auch sinkende Mieten für Wohnungen und Häuser sehen. Die Banker rechnen für mehr als 150 Kreise sowie kreisfreie Städte mit fallenden Immobilienpreisen. Sie führen einen Bevölkerungsschwund und eine schwache wirtschaftliche Entwicklung als Gründe auf. Alle Regionen für die ein Preisrückgang von mehr als 3 Prozent prognostiziert wird liegen dabei im Osten. Mit dem höchsten Preisrutsch rechnen die Experten in Suhl mit einem jährlichen Rückgang von 5,5 Prozent. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz rechnet man mit einem Preisverfall von 4,7 Prozent und in Frankfurt/Oder mit 4,2 Prozent. In Westdeutschland werden stärkere Rückgänge der Immobilienpreise für Gelsenkirchen mit 3,4 Prozent, Hagen mit 2,1 Prozent und Herne mit 1,8 Prozent erwartet. Weiterhin fallen Bremerhaven mit einem Rückgang von 2,1 Prozent und der Landkreis Hof mit 2,4 Prozent auf. Die sinkenden Immobilienpreise werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf die Mieten für Wohnungen und Häuser auswirken.
BGG Immobilien Hamburg, 30.03.2018.