Der Immobilienverkauf in Deutschland bleibt erneut hinter den Erwartungen von Immobilienexperten zurück. Die Immobilienbranche rechnet im neuen Geschäftsjahr 2020 mit geringeren Zuwachsraten oder sogar mit einer Stagnation. Dank der aktuellen Niedrigzinsen sind Immobilien zwar weiterhin attraktiv, laut Experten und den Geschäftsentwicklungen jedoch dürfte der große Aufschwung vorbei sein. Es erhärtet sich der Eindruck, dass die Boomphase für den Verkauf beziehungsweise für den Kauf von Immobilien nach circa 10 Jahren sein jähes Ende nimmt. Diese Zusammenfassung ist der zentrale Befund des W-Immobilien-Index über welchen das Handelsblatt am 19.12.2019 berichtete. Dieser hatte bereits zum zweiten Mal in Folge im negativen Bereich gelegen. Auch wenn dieser Wert von -9 im dritten Quartal auf -6 zurückging, bleibt dieser nahe seinem Tiefpunkt. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) befragt viermal jährlich 600 Entscheider zur aktuellen und künftigen Geschäftslage im speziellen auch zum Immobilienverkauf aus der deutschen Immobilienwirtschaft.
Ausblick für den Immobilienverkauf im Einzelhandel und Wohnbereich pessimistisch
Ganz besonders pessimistisch blickt der Einzelhandel zum Immobilienverkauf laut den Ergebnissen des IW in die Zukunft. Die Wohnungsbranche fällt ebenfalls besonders negativ auf, wobei sie weiterhin mit Steigerungen bei Mietpreisen und Immobilienpreisen rechnet. Dies sei darin begründet, dass der Zuzug in die Städte weiterhin anhalten wird und gleichzeitig zu wenig gebaut werde. Der Pessimismus in der Wohnungsbranche und Rückgänge beim Immobilienverkauf seien maßgeblich auf mögliche Regulierungen zurückzuführen. Hier belasteten vor allem die Maßnahmen zur Einführung von einem Mietendeckel wie beispielsweise in Berlin. Auch Gespräche über die Verlängerung der Mietpreisbremse auf Bundesebene beflügeln die Geschäftsaussichten in der Immobilienbranche nicht. Außerdem wirken eine mögliche anstehende Reformierung der Mietspiegel und die ohnehin hohen Verkaufspreise für Immobilien am Markt belastend.
Immobilien für Bürobranche am besten
Laut verschiedenen Untersuchungen stagnierten die Mieten für Wohnungen in Deutschland in letzter Zeit. Beispielsweise gab es in München im dritten Quartal mit 0,3 % zum Vorquartal kaum Veränderungen bei den Mietpreisen. In Köln und in Berlin gingen die Mieten sogar leicht zurück mit -0,6 % beziehungsweise -1,4 %. Im Handelssegment bestehe eine hohe Unsicherheit durch den Umbruch vom stationären Handel zum online Geschäft, welches die Erwartungen entsprechend beeinflusse. Im Gegensatz dazu schneidet die Erwartungshaltung für den Immobilienverkauf beziehungsweise für den Immobilienkauf in der Bürobranche am besten ab. Die Mieten und Immobilienpreise stiegen demnach in den vergangenen Monaten. Dies sei maßgeblich auf abnehmende Leerstände zurückzuführen. Man geht jedoch davon aus, dass die aktuell schwächelnde Konjunktur den Markt für Gewerbeimmobilien nicht unbeschadet lässt und damit die Dynamik beim Immobilienverkauf negativ beeinflusst.
BGG Immobilien Hamburg, 30.12.2019.