Immobilienfinanzierung ist für die wenigsten von uns ein alltägliches Geschäft. Aus diesem Grund ist große Vorsicht geboten bei der Finanzierung von Immobilien. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen für Baudarlehen ist besondere Vorsicht geboten. Sie klingen sehr verlockend und können unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen. Eine leichtsinnige Finanzierung kann den Traum einer sorgenfreien Altersvorsorge schnell zerstören. Die Abzahlung einer Hypothek nämlich mit einer anfänglichen Tilgung in Höhe von einem Prozent kann dann entsprechend dem Zinsatz 24, 40 oder gar 70 Jahre in Anspruch nehmen. Die Beispielrechnungen der Banken blenden bei anfänglichen Tilgungsraten in Höhe von einem Prozent oft die langen Tilgungszeiten aus. Das macht die monatlichen Kreditraten scheinbar für den Käufer attraktiv, ohne dabei die Risiken einer über Jahrzehnte laufenden Immobilienfinanzierung in Betracht zu ziehen.
Wirkung von Tilgung und Zins bei einer Immobilienfinanzierung
Die Dauer der Rückzahlung bei einer Immobilienfinanzierung kommt auf die anfängliche Tilgung und Zinsen an. So beträgt sie bei einem Zinssatz von 10 Prozent und einer anfänglichen Tilgung von einem Prozent zirka 24 Jahre. Bei einem Zinssatz in Höhe von nur einem Prozent beträgt die Dauer bei gleicher Tilgungsrate hingegen 70 Jahre. Dies ist oft entgegen der Annahme vieler Menschen, die davon ausgehen, bei besonders günstigen Zinsen eine sehr gute Immobilienfinanzierung abschließen zu können. Die Ursache dafür liegt in der konstanten Rate begründet. Je niedriger die Zinsen sind, desto weniger Gelder werden innerhalb der Ratenzahlung durch jeden bereits getilgten Euro für die weitere Tilgung freigesetzt. Damit war die Nutzung einer niedrigen Tilgung in Verbindung niedriger Zinsen noch nie so riskant wie jetzt. Im Gegensatz dazu beträgt die Tilgungsdauer einer Immobilienfinanzierung nur etwas mehr als 22 Jahre bei einem Zinssatz von einem Prozent und einer Tilgung in Höhe von 4 Prozent.
Dauer der Immobilienfinanzierung hängt von Zins und Tilgung ab
Risiko Immobilienfinanzierung und Tilgung in Höhe von 4 Prozent ratsam
Die Tilgungsdauer im soeben genannten Beispiel ist oft eine Komponente, die bei der Immobilienfinanzierung stark unterschätzt wird. Dies hat zur Folge, dass viele Menschen im Alter in eine Finanzklemme geraten, da die Finanzierung länger dauert als anfänglich angenommen. Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahr lauert bei der langfristigen Immobilienfinanzierung in Gestalt der Refinanzierung einer Restschuld. Diese liegt in der Regel weit in der Zukunft und Zinsentwicklungen können nur schwer abgeschätzt werden. Höhere Zinsen bei der Refinanzierung von Immobilienkrediten können damit den Plan vom entspannten Ruhestand zerstören. Weiterhin kommt noch dazu, dass niedrige Zinsen beim Hauskauf oder Wohnungskauf Menschen tendenziell zu kapitalintensiveren Investitionen verleiten als bei hohen Zinsen. Die Auswirkungen einer Tilgung in Höhe von einem oder zwei Prozent sollten genauestens unter die Lupe genommen werden. Experten raten zur Minimierung von Risiken zu einer Tilgungsrate in Höhe von mindestens vier Prozent für eine Immobilienfinanzierung.
BGG Immobilien Hamburg, 30.09.2018.