In Hamburg zahlen knapp die Hälfte der Bewohner für ihre gemietete Immobilie zirka 50 Prozent ihres monatlichen Einkommens. Entsprechend groß ist der Wunsch nach dem Kauf von Wohneigentum laut dem Hamburger Abendblatt. In der Sonderausgabe Immobilien April 2018 sprechen die Journalisten vom Verzehr eines signifikanten Teils des monatlichen Nettoeinkommens. Das Blatt bezieht sich dabei auf den aktuellen HASPA-Trendbarometer, einer repräsentativen Umfrage von mehr als 500 Einwohnern der Hansestadt Hamburg. Die im Auftrag der Hamburger Sparkasse erstellte Umfrage ergab, dass 16 Prozent der Befragten mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Mieten ausgeben. 29 Prozent gaben einen Wert um die Hälfte an. Weitere 40 Prozent bringen für die monatlichen Mieten zirka ein Drittel ihres Einkommens auf und nur 11 Prozent zahlten demnach weniger als ein Drittel. Das Blatt betonte, dass sich die Mieter einer Immobilie künftig auf weiter steigende Wohnkosten einstellen müssen.
Der Wunsch nach dem Kauf einer eigenen Immobilie ist groß
Die Mehrheit der Befragten mit 71 Prozent sind davon überzeugt, mit dem Kauf einer Immobilie langfristig weniger zu zahlen als für die Anmietung. 14 Prozent sind der Meinung, dass es keinen Unterschied macht und lediglich 8 Prozent glauben es sei teurer auf Dauer. Auf Basis dessen würden auch 64 Prozent der Mieter privat lieber im eigenen Wohnraum leben. Nur 28 Prozent der Befragten seien gern Mieter. Im Gegensatz dazu verfügen in Hamburg nur 34 Prozent der Bürger über eine privat genutzte Immobilie. 66 Prozent mieten ihre Wohnung oder ihr Haus.
Den Kauf einer Immobilie können sich viele Mieter nicht leisten
Der hohe Anteil von Mietern zeigt die Abneigung gegenüber dem Kauf einer Immobilie. Im Gegensatz dazu sprechen viele Experten von einer hervorragenden Altersvorsorge. Manche generieren mit Investitionen in Wohnraum auf großer Basis ihren kompletten Lebensunterhalt. Die meisten Befragten jedoch können sich den Kauf einer Immobilie nicht leisten. Damit war dies der häufigste Grund. Sie nannten in 29 Prozent der Fälle ungerechtfertigt hohe Immobilienpreise. 22 Prozent gaben an die hohe Finanzierung zu scheuen und grundsätzlich keine Schulden aufbauen zu wollen. Weitere 17 Prozent der Befragten machen sich sorgen um eine mögliche Arbeitslosigkeit und einer damit verbundenen Zahlungsunfähigkeit. 15 Prozent wünschen sich vom Wohnort unabhängig zu bleiben und ziehen demnach die Anmietung von Wohnraum vor. In 14 Prozent der Fälle würden Mieter aber auch gern den Kauf einer Immobilie vollziehen. Der Markt stellt dieser potentiellen Käuferschicht jedoch keine passenden Angebote zur Verfügung. Die konkreten Gründe hierfür blieben bei der Befragung unklar.
Der Kauf einer Immobilie wird wahrscheinlich nicht einfacher
Die aktuelle Marktlage lässt im Moment keine Reduzierung der Nachfrage vermuten. Die Bevölkerung von Hamburg wächst beständig und die Prognosen für die Zukunft zeigen auf lange Sicht nur in eine Richtung. Trotz der gestiegenen Immobilienpreise, vor allem die zum Teil drastischen Preissteigerungen in Luxuslagen, sehen die Experten keine Bildung einer Immobilienblase. Sie betonen Zeit und Ort als kritische Faktoren für den Kauf einer Immobilie. Wer sich genügend Zeit für den Kauf von Wohneigentum nimmt, hat gute Chancen vernünftige Angebote im Markt zu finden. Das gleiche gilt auch für den Standort. Wer vorzugsweise in einem Szeneviertel sucht, findet wesentlich schwieriger Wohnraum bei gleichzeitig marktüblich weitaus höherer Preisdynamik. Im Allgemeinen rechnen die Experten mit nur noch leicht ansteigenden Preisen auf dem aktuellen Niveau.
Immobilie kaufen langfristig sinnvoller
Die Finanzierung einer Immobilie ist von langfristiger Natur und reicht oft über 25 Jahre hinaus. Dessen sollte sich jeder Käufer bewusst sein und sich entsprechend vorbereiten und beraten lassen. Die Experten der Bank rechnen ganz einfach vor. Der Käufer einer Immobilie zahlt monatlich 1.000 Euro für Zinsen und Tilgung. Dies bedeutet je nach Einkommen, Kaufpreis und Sondertilgungsrecht, dass er zirka nach 25 Jahren schuldenfrei sein sollte. Im Gegensatz dazu bezahlt ein Mieter für vergleichbaren Wohnraum auch zirka 1.000 Euro im Monat. Er ist aber im Vergleich zum Käufer nach 25 Jahren weiterhin noch Mieter. Darüber hinaus ist es eher unwahrscheinlich, dass die Miete über 25 Jahre hinweg konstant bleibt. Eindrucksvoll belegt dies beispielsweise die Steigerungsrate der Durchschnittsmieten seit 2011 im Raum Hamburg. Sie betrug den Experten zufolge 18 Prozent. Sie bezogen sich bei ihren Aussagen auf Berechnungen des Mietvereins in Hamburg anhand des Mietenspiegels.
Weitere Vorteile beim Kauf einer Immobilie
Der Käufer einer Immobilie ist im Vergleich zum Mieter gegen derartige Mietpreissteigerungen geschützt. Eine gut aufgebaute Finanzierung gewährleistet in den meisten Fällen gleichbleibende Raten über den gesamten Zeitraum hinweg. Wiederum trägt der Immobilienkäufer das Risiko sinkender Mieten, welche die Rendite schmälern oder sogar restlos aufzehren. Auch die Kosten für Instandhaltung sind nicht zu unterschätzen und genauestens im Vorfeld zu kalkulieren. Aktuell sprechen die Experten von günstigen Finanzierungsmöglichkeiten, welche den Kauf einer Immobilie nach wie vor attraktiv erscheinen lassen. Außerdem bietet die Immobilie beim Kauf deutliche Vorteile unter dem Aspekt der Alterssicherung. Die ersparten Mieten wirken im Alter wie eine zusätzliche Geldrente. Während der Preis für Wohnraum im Laufe der Jahre zumeist steigt, steigen für den Mieter nur die Kosten. Ein späterer Verkauf gibt dem Eigentümer weitere Möglichkeiten für künftige Planungen, welche dem Mieter fehlen. Ein wichtiger Punkt bleibt auch die Inflation, welche einer Finanzierung ebenfalls in die Karten spielt.
BGG Immobilien Hamburg, 30.04.2018.